Mobiles Wahllokal 2016/17

Rückblick auf das Jahr 2016

Steps for Peace engagierte sich im Jahr 2016, anlässlich der Wahlen für das Abgeordnetenhaus und die Bezirksverordnetenversammlungen, im demokratie-pädagogischen Themenfeld gezielt für geflüchtete Menschen und Migrant*innen.

Wir entwickelten unter anderem Workshops für den Väter- und Müttertreff in einem multikulturellen Nachbarschaftszentrum. Die Idee eines mobilen Wahllokals entstand aus diesen Erfahrungen. Denn eine wichtige Erkenntnis war: um die identifizierten Zielgruppen zu erreichen, müssen die Informationen anschaulich und sehr leicht verständlich präsentiert werden.

Eindrücke aus den Workshops

Rückblick auf das Jahr 2017

Die Bundestagswahl am 24. September 2017 wurde zum Anlass genommen, um auf der Grundlage der Erfahrungen aus dem Jahr 2016 ein praxisorientiertes Angebot der Demokratiebildung zum Thema „Wahlen“ zu entwickeln. Mit dem Ziel durch einen überzeugenden bürgernahen Beitrag zur politischen Bildung das Allgemeinwissen über Wahlen zu vertiefen und durch eine Simulation die Stimmabgabe in einem “Wahllokal” erfahrbar zu machen.

Wir entwickelten zielgruppenspezifische Formate für Kinder und Erwachsene.

 

Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung förderte im Jahr 2017 im Rahmen des Förderprogramms VoteD die Konzeption eines „mobilen Wahllokals im Kartoffelporsche“. Ein Party-Pavillon, eingerichtet als Wahllokal für eine Wahl-Simulation mit Hintergrundinformationen zur Bundestagswahl und dem Grundgesetz, passte abgebaut in einen Einkaufstrolley.

Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin förderte aus dem Integrationsfonds anschließend die Vorbereitung von „Wahlhelfer*innen“ und den Einsatz des Mobilen Wahllokals BT17 bei sechs öffentlichen Veranstaltungen. Das Mobile Wahllokal BT17 wurde sowohl vom Wahlleiter des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf als auch von Wahlberechtigten akzeptiert.

Eindrücke vom Kiezfest Steinmetzstraße – Kinderralley 2017

Erfahrungen mit dem Mobilen Wahllokal in 2017

Das mobile Wahllokal BT 17 erreichte über intensive Gespräche viele Zielgruppen: nicht-wahlberechtigte Menschen, die schon lange in Deutschland leben, Bürger*innen aus dem europäischen Ausland und Vorderasien, darunter geflüchtete Menschen, aber auch wahlberechtigte deutsche Bürger*innen sowie Multiplikator*innen (Lehrer*innen mit den Fächern Politik oder Deutsch-als-Fremdsprache, Menschen mit direktem Kontakt oder Bezug zu geflüchteten Menschen), einige Erstwähler*innen. Viele „Wähler*innen“ haben an der Simulation einer Wahl teilgenommen. Ihre regionale Herkunft ließ sich an Hand ihrer Geburtsländer, die auf freiwilliger Basis angegeben werden konnten, identifizieren und umfasste 27 Länder: Afghanistan, Ägypten, 
Bangladesch, Bolivien, Deutschland, Dominikanische Republik, Finnland, Großbritannien, Iran, Irak, Italien, Kasachstan, Libyen, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Schweiz, Somalia, Syrien, Tunesien, Türkei, Ukraine, USA und Vereinigte Emirate.
 
Dr. Andreas Wüst, Politikwissenschaftler, hob in seiner Abschlusspräsentation für das Förderprogramm VoteD bei Minor-Projektkontor das mobile Wahllokal mehrfach als ein gelungenes Beispiel für ein praxisbezogenes Demokratieprojekt hervor.

Eindrücke vom Einsatz des Mobilen Wahllokal BT17