Friedensfabrik –
Forum für Information, Bildung und Begegnung
Eine zentrale Anlaufstelle für zivile Friedensförderung, Gewaltprävention und Krisentransformation in Berlin
Steps for Peace – Institut für Peacebuilding arbeitet an der Entwicklung eines Informations-, Bildungs- und Begegnungsforums mit dem Arbeitstitel Friedensfabrik. Die Friedensfabrik soll ein Ort in Berlin werden, der über bewährte Konzepte der konstruktiven und gewaltfreien Konfliktbearbeitung, über Akteure, typische Handlungsfelder und methodische Ansätze möglichst anschaulich, praxisnah und mehrsprachig informiert.
Lesen Sie den aktuellen Beitrag Berlin braucht eine Friedensfabrik für den PeaceLab-Blog.
Schauen Sie sich auch den Imagefilm der Friedensfabrik an:
Damit Frieden gelingt, müssen viele Faktoren konstruktiv aufeinander wirken: der einzelne Mensch, die Gesellschaft, die Politik, die Wirtschaft. Deutschland engagiert sich erfolgreich seit Jahrzehnten sowohl innergesellschaftlich als auch in Krisenregionen mit gewaltfreien Ansätzen zur Bearbeitung von gewaltförmigen Konflikten. Es liegen praktische Instrumente und Verfahren vor, auch sind Handlungskompetenzen von zivilen und staatlichen Akteuren zur Analyse und Bearbeitung von gewaltförmigen Konflikten entwickelt worden. Neue Verfahren wie die Mediation haben Eingang in den Alltag zum Beispiel bei Schulkonflikten gefunden und sogar die deutsche Rechtsprechung verändert.
Für all diese Komponenten liegen bereits forschungsbasierte und praxisbewährte Grundlagen vor, die für die Friedensfabrik adaptiert werden können.
Viele Menschen in Krisenregionen äußern ihren Respekt für Deutschlands Leistung bei der Aufarbeitung ihrer Gewalterfahrungen. Berlin ist der richtige Standort für die Friedensfabrik, denn Berlin kann zum Thema Krieg und Frieden sehr viel vermitteln. Mit seiner reichhaltigen Geschichte zu Gewaltherrschaft und deren Gegenbewegungen lassen sich viele Beispiele von Transformationsprozessen nachzeichnen.
Weiterhin zieht Berlin viele Menschen an. Damit erreicht die Friedensfabrik :
- Die breite Öffentlichkeit der Berlin-Besucher*innen aus Deutschland und dem Ausland, beispielsweise Schulklassen oder internationale Besuchergruppen
- Einzelpersonen und Gruppen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Studierende, Multiplikator*innen und Expert*innen der Friedensarbeit
Die Friedensfabrik wurde bei Transparenz TV in der Sendung „Friedensfragen mit Clemens Ronnefeldt“ am 30.06.2021 präsentiert. Sehen Sie hier die Sendung in voller Länge:
Unsere Vision – auf Spurensuche nach dem Frieden
In Dauer- und Sonderausstellungen begeben sich die Besucher*innen auf eine Spurensuche nach Frieden. Multiplikator*innen, Studierende und Friedensaktivist*innen können sich Instrumente, Handlungsansätze und umfangreiche Methoden durch Ausstellungen, Qualifizierungsangebote, digitale Angebote oder über Recherche in einer Fachbibliothek erschließen. Konfliktparteien finden hier einen geschützten Raum für Dialog und Mediation, aber auch für partizipative Planungsprozesse. Praktiker*innen aus lokalen und internationalen Projekten im Inland und Ausland können sich vernetzen und austauschen. Kinder und Jugendliche erkunden spielerisch neue Wege der Streitschlichtung und der gewaltfreien Kommunikation.
Die breite Öffentlichkeit sollte über Grundlagen- und Orientierungswissen der zivilen Ansätze in der Friedensförderung, der Gewaltprävention und der Krisentransformation verfügen. Sie braucht Wissen darüber, wie Konflikte konstruktiv bearbeitet werden und dass zivile Alternativen zu bewaffneten Einsätzen existieren.
Vieles ist schon da – die Friedensfabrik startet als Pilotprojekt
Die Friedensfabrik startete im Jahr 2021 mit der ersten Pilotphase. Seitdem zeigen wir ausleihbare Ausstellungen an wechselnden Ortenin Berlin. Exemplarisch geben diese Einblicke in das zivile Friedens- und Krisenengagement durch zivilgesellschaftliche und staatliche Akteure im In- und Ausland. Sie beschreiben Instrumente, Handlungsfelder und Erfahrungen der gewaltfreien Konfliktbearbeitung von der lokalen Ebene bis zu internationalen Missionen. Gleichzeitig kann die Friedensfabrik in den Pilotphasen beispielhaft die Arbeitsweise für eine Dauerausstellung testen. Dieses Erfahrungswissen liefert eine praxiserprobte Grundlage für die Konzeption der zukünftigen Friedensfabrik als Informations-, Bildungs- und Begegnungsforum in Berlin.
Unser Archiv informiert über die bisherigen Ausstellungen der Pilotphasen: Peace Counts im Rathaus Schöneberg, Frieden geht anders in der Genezarethkirche in Neukölln, Ziviler Friedensdienst im HANGAR1 des ehemaligen Flughafen Tempelhof und die Peace Counts Ausstellung in der Hartnack Sprachschule in Schöneberg.
Die Peace Counts-Ausstellung ist nach einem halben Jahr im Oktober 2023 von der Hartnackschule in das Interkulturelle Haus Schöneberg gezogen. Dort präsentierte sie sich bis Ende September 2024 in einem interkulturellen Umfeld. Durch die lange Ausstellungsdauer und die Verfügbarkeit von Räumen für Workshops konnte die Ausstellung von externen Gästen für Führungen und friedenspädagogische Workshops besser genutzt werden.